

Ende Februar 2022 – zu einem Zeitpunkt, an dem viele in Europa auf ein Ende der Covid-19-Pandemie und auf eine wie auch immer geartete ‚Normalität‘ hofften – erschütterte ein weiteres folgenreiches Ereignis die globale Ordnung: In einem Versuch, Russlands Vormachtstellung in Osteuropa zu sichern, marschierten russische Streitkräfte in die Ukraine ein. Der Angriff war für viele ein großer Schock. Er löste eine schwere humanitäre Krise aus, Millionen von Menschen befinden sich innerhalb und außerhalb der Ukraine auf der Flucht. Auch für den bis vor Kurzem florierenden ukrainischen Leihmutterschaftsmarkt hat der zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels schon seit vier Monaten anhaltende Krieg immense Konsequenzen. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über diesen Markt, thematisiert die derzeitigen Lebens- und Arbeitsumstände der Leihmütter und reflektiert über eine mögliche Neuausrichtung des globalen Reproduktionstourismus.
Siegl, Veronika: Leihmutterschaft in Zeiten des Krieges, Femina Politica – Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 2-2022, S. 124-128. https://doi.org/10.3224/feminapolitica.v31i2.12